Auch preislich ist der aTV1 attraktiv, mein Gerät war ein USA Eigenimport für umgerechnet 160EUR. Inwischen sind Gebrauchtgeräte bei eBay deutlich unter diesem Preis zu bekommen.
Die initiale Installation von Linux ist inzwischen dank dem aTV-USB-Creator kein Hexenwerk mehr. Anfang 2013 habe ich aus thermischen und akustischen (Laufgeräusch) Gründen die Festplatte gegen ein eine IDE-SSD augetauscht und dazu das perfekte RecoveryTool v1.0 von der ursprünglichen Entwicklerseite des aTV-Bootloader genutzt. Hier gibt es auch noch einige wertvolle Tipps, die den aTV1 betreffen.
Auf meinem aTV läuft ein Debian (inzwischen Wheezy). Reibereien wegen der Treiber braucht man längst nicht mehr befürchten, seit ein paar Jahren schon läuft bei mir der Standard-Kernel. Als Head-less System verzichte ich bewusst auf die Grafikfähigkeiten. Hier ein paar Auszüge meiner Modulkonfiguration:
#/etc/modprobe.d/blacklist_local.conf # # these watchdog drivers break some systems blacklist iTCO_wdt # ueberfluessige module entfernen blacklist button blacklist i2c_i801 blacklist rng_core blacklist 8139cp # Grafiktreiber wird nicht benoetigt blacklist nouveau blacklist video blacklist tpm blacklist tpm_tis blacklist tpm_bios
Zur Sicherheit übergebe ich dem Soundtreiber noch den verbauten Typ:
#/etc/modprobe.d/sound.conf # options snd-hda-intel model=imac24
Zum Stromsparen:
#/etc/modprobe.d/powersave.conf # install acpi_cpufreq modprobe --ignore-install acpi_cpufreq ; \ modprobe cpufreq_stats ; \ echo ondemand > /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/scaling_governor ; \ echo 360000 > /proc/sys/vm/dirty_writeback_centisecs ; \ echo 5 > /proc/sys/vm/laptop_mode options processor max_cstate=2
Da die Grafikkarte brach liegt und der Arbeitsspeicher ohnehin knapp bemessen ist, nutze ich die grandiose Idee aus dem aTV-Bootloader Forum, den Speicher der Grafikkarte als SWAP zu nutzen. (SWAP auf einer SSD soll ja auch nicht so gut sein...):
#/etc/modprobe.d/phram.conf # options phram phram=VRAM,0x20000000,15Mi phram=VRAM,0x10000000,63Mi install phram modprobe --ignore-install phram ; \ modprobe mtdblock ; \ mkswap /dev/mtdblock0 ; \ mkswap /dev/mtdblock1 ; \ swapon /dev/mtdblock0 -p 10 ; \ swapon /dev/mtdblock1 -p 5
Ich wollte es nicht glauben, aber im aTV ist tatsächlich ein Lüfter verbaut, der zudem wegen seiner geringen Größe auch noch recht schnell dreht. Von diesem nämlich stammte das surrende Geräusch, welches ich für die Festplatte gehalten hatte (weshalb diese gegen eine SSD getauscht wurde).
Neben dem Lüfter ist die blinkende Front-LED ein weiteres Ärgernis, welches man dank des ATV-Tool von Peter Korsgard beides in den Griff bekommen kann. (Im Zusammenhang mit dem IR-Receiver existiert für die LED auch noch ein Tool namens ATVCLIENT, allerdings kann hier der Lüfter nicht gesteuert werden.
atvtool -f -l 0 -r
Schaltet man nur den Lüfter aus, wird das System selbst beim Nichts-tun ziemlich heiß. Überprüfen lässt sich das mit dem auf der Grafikkarte verbauten Thermosensor. Dafür nutze ich das Programm NVClock (nvclock -T) welches eigentlich zum übertakten von Nvidia Grafikkarten dient.
Verwendet man das Programm genau zum gegenteiligen Zweck (untertakten), dann wird's auch nicht mehr so warm im aTV:
nvclock -f -n 1
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